Gesundheit

Gehen wir hier mal nicht auf die „hausgemachten“ Krankheiten ein, die auch jede andere Rasse betreffen können, wenn der Besitzer meint, „Liebe geht durch den Magen“ (Fettleibigkeit oder Diabetes), und lenken wir das Augenmerk nur auf das, was der Bodeguero durch sein Fell und seine Genetik mitbringt.

Bürohund Bodeguero

Fell & Haut
Wie schon unter den Rassemerkmalen erwähnt, hat der typische Bodeguero ein weißes und relativ dünnes Fell ohne Unterwolle. Sollte er doch solch ein Fell haben, handelt es sich vermutlich um einen Mischling, der zufällig aussieht, als ob ein Bodeguero in ihm steckt.
Durch das recht dünnes Fell, haben einige Bodegueros eine gewisse Disposision für Hautproblemen. Sie können schnell allergische Entzündungsreaktionen zeigen, wenn sie zum Beispiel über ein mit Pestiziden besprühtes Feld laufen oder im Herbst durch hohes Gras, in dem sich die Herbstgrasmilben verstecken, streifen.

Ihr Bauch, ihre Pfoten und auch ihre Schnauzen können sich rot färben, wenn sie sich, getrieben von starkem Juckreiz, an den Pfoten lecken und knabbern. Deshalb ist es im Spätsommer und Herbst wichtig, die Pfoten nach dem Gassi gehen eventuell warm mit Seifenwasser abzuduschen. Im Hochsommer können einige Bodegueros Probleme durch starke und intensive Sonnenbestrahlung bekommen, wenn ihr Nasenrücken kaum behaart ist – dagegen hilft ein wenig parfümfreie Sonnencreme für Babys und Kinder.

Bodeguero Hautallergie
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Knochen & Innere Organe
Wie bei vielen anderen Terrierrassen können auch einige wenige Exemplare an der Kniescheibe (Patellaluxation) erkranken, aber ansonsten ist der Bodeguero aufgrund seiner draußen bewegungsfreudigen und dynamischen Art ein recht gesunder und robuster Terrier.


Fast alle Terrier-Rassen sind bekannt dafür, dass sie mit zunehmenden Alter Probleme mit der Herzklappe bekommen können, und da schließt sich der Ratonero Bodeguero Andaluz nicht aus.

Eine dieser Krankheiten ist die Mitralinsuffizienz, auch als Mitralklappeninsuffizienz bekannt. Dabei schließt die Mitralklappe im Herzen nicht richtig, was zu einem Rückfluss von Blut führt, und das Herz überlastet. Diese Erkrankung tritt häufig bei älteren Hunden (ab 8-10 Jahren) auf, kann jedoch auch genetisch bedingt sein. Die Symptome können unter anderem Husten, Müdigkeit und Atemnot sein.

Die Lebenserwartung bei Bodegueros liegt bei 14 bis 16 Jahren, wobei auch einige Exemplare auch schon 19 und 20 Jahre alt wurden - darunter sogar Leishmaniose positive Bodegueros.

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Mittelmeerkrankheiten
Unter den Mittelmeerkrankheiten versteht man die folgenden Krankheiten:

·       Babesiose - kann man aufgrund Verbreitungsgebietes nicht mehr als MMK bezeichnet werden

·         Hepatozoonose - wird übertragen durch die braune Hundezecke

·         Filariose - kann man Aufgrund des Verbreitungsgebietes nicht mehr als MMK bezeichnet werden

·         Ehrlichose

·         Leishmaniose 

Verbreitungsgebiet der Leishmaniose
Verbreitungsgebiet der Leishmaniose

Bis auf die Leishmaniose sind alle anderen Krankheiten mittlerweile heilbar.

Zwei wichtige Fakten vorweg:

·        Ein positiver Leishmaniose-Befund heißt es nicht zwangsläufig das der Hund erkrankt ist!

·         Ein Leishmaniose erkrankter Hund ist auch nicht ansteckend!

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Jeder erwachsene Hund der nach Deutschland aus dem Mittelmeerraum kommt sollte einen aktuellen MMK Test haben, der zumindest die Krankheiten Leishmaniose, Ehrlichiose und Filariose umfasst.

Welpen werden nicht getestet. Eine z.B. an Leishmaniose erkrankte Mutterhündin gibt an ihre Welpen Antikörper ab. Somit weisen dann diese Welpen bei einem Leishmaniose-Test einen Antikörpertiter auf, ohne aber selbst infiziert zu sein. Der Titer geht in solchen Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres zurück. Ein aussagefähiger Test ist daher bei Welpen und Junghunden erst frühestens mit 10 – 12 Monaten möglich.

Standard wäre ein großes Screening bestehend aus:​

  • Blut- und Organwerte

  • Eiweißelektrophorese in Kurvendarstellung (hierzu sollte der Hund nüchtern sein - letzte Mahlzeit 12 Std. zuvor)

  • Antikörpertest/Titer Bestimmung - entsprechend dem Reiseprofil: Südspanien, Balearen, Kanaren, Portugal, Griechenland, Italien, Kroatien, Türkei, Albanien auf:

  • Leishmaniose

  • Ehrlichiose

  • Mikrofilarien/Herzwurm (Knott Test) am besten abends ab 18 Uhr, da Filarien in den Abendstunden am aktivsten sind.

Die Facultad de Veterinaria de Sevilla und auch die von Madrid hat zahlreiche Forschungsprojekte zur Leishmaniose und ihrer Auswirkungen auf verschiedene Hunderassen durchgeführt, darunter auch iberische Rassen.

Dabei stellten sie fest, dass Mittel-, Nord oder auch Osteuropäische Rassen anfälliger für Leishmaniose waren, während iberische Rassen ein gewisse genetische Resistenz zuweilen zeigten.

In Bezug auf iberische Rassen gibt es Hinweise darauf, dass manche Hunde aus Spanien, insbesondere der Perro de Presa Canario, Podenco Canario oder der Galgo Español, aufgrund von genetischen Faktoren eine gewisse Resistenz gegen Leishmaniose entwickeln können. Allerdings variiert die Anfälligkeit zwischen einzelnen Hunden und ist nicht ausschließlich von der Rasse abhängig.

Die Fakultät hat auch Studien durchgeführt, um das Verständnis der genetischen Prädisposition zu erweitern und gegebenenfalls Impfungsmöglichkeiten oder prophylaktische Maßnahmen zu entwickeln, die speziell auf diese Hunde abgestimmt sind.
[Quelle]